Junge, Junge – gut (auf)geklärt!
Zielgruppe: Jungengruppe des 6.–10. Jahrgangs
Zeitrahmen: 3–4 Unterrichtseinheiten
1. Zielgruppe
Jungen ab der 6. Klasse an weiterführenden Schulen
Die Inhalte und Methoden werden alters- und entwicklungsentsprechend an die jeweilige Jahrgangsstufe angepasst.
2. Rahmenbedingungen
- Dauer: 3–4 Unterrichtsstunden (à 45 Minuten)
- Gruppengröße: Eine Klassenstärke oder Teilgruppe (max. 20 Teilnehmende)
- Leitung: Ein oder zwei erfahrene, sexualpädagogisch geschulte männliche Trainer
- Ort: Schulischer Rahmen (z. B. Klassenraum, Projektraum)
- Organisationsform: Projektvormittag oder thematische Projekteinheit innerhalb des Schulunterrichts
3. Zielsetzung
Ziel der Veranstaltung ist es, den Jungen einen geschützten Raum zu eröffnen, in dem sie sich mit den Themen Pubertät, Sexualität, Körperentwicklung, Liebe, Partnerschaft und Jungen- und Männergesundheit auseinandersetzen können.
Durch die homogene Geschlechtergruppe entsteht eine Atmosphäre, in der Scham abgebaut, Fragen gestellt und Unsicherheiten angesprochen werden können.
Die Jugendlichen sollen:
- Veränderungen in der Pubertät verstehen,
- ein positives Körperbild entwickeln,
- Sexualität als Teil der eigenen Identität begreifen,
- eine wertschätzende Haltung gegenüber sich selbst und anderen lernen,
- altersgerechte Informationen zu Gesundheit, Sexualität und Beziehung erhalten,
- eine Sprache für intime und tabuisierte Themen finden.
4. Inhalte
Körperliche und emotionale Veränderungen in der Pubertät
- „Was passiert mit meinem Körper?“
- Wachstum, Stimmbruch, Körperbehaarung, Haut, Sexualorgane
- Emotionale Veränderungen, Stimmungsschwankungen, Grenzen und Bedürfnisse
Sexualität – was gehört dazu?
- Sexualität als mehrdimensionales Thema: körperlich, emotional, sozial
- Lust, Nähe, Zärtlichkeit, Selbstbefriedigung, Intimität
- Unterschied zwischen Sexualität, Pornografie und Liebe
Liebe und Partnerschaft
- Was bedeutet Verliebtsein?
- Respekt, Einvernehmlichkeit, Kommunikation
- Grenzen setzen und Grenzen achten
Jungen- und Männergesundheit
- Körperpflege, Hygiene, gesunde Sexualität
- Umgang mit Scham, Arztbesuche (z. B. Urologen)
- Emotionale Gesundheit und Umgang mit Druck
Sprache finden – Reden über Sexualität
- Übungen zum Enttabuisieren und Reflektieren von Begriffen
- Stärkung der Kommunikationsfähigkeit über intime Themen
- Förderung einer respektvollen Sprache
Anonyme Fragerunde
- Möglichkeit, Fragen anonym zu stellen
- Altersgerechte, wertfreie und fachlich korrekte Beantwortung
- Sammlung häufiger Fragen zur Vertiefung oder Gruppenarbeit
5. Methodik
Die Methoden orientieren sich an den Prinzipien der sexualpädagogischen Arbeit:
- Partizipation: Die Jungen gestalten aktiv mit (Fragen, Themenwahl, Diskussionen).
- Erlebnisorientierung: Einsatz von Spielen, Karten, Symbolarbeit, Gruppenübungen.
- Schutzraumprinzip: Keine Bewertung, keine Bloßstellung, freiwillige Beteiligung.
- Reflexion: Austausch über Gefühle, Erfahrungen und Werte.
- Anonymität: Möglichkeit zur anonymen Fragestellung sichert Offenheit.
6. Pädagogischer Ansatz
Die Arbeit basiert auf den Grundprinzipien der Sexualpädagogik:
- Akzeptanz und Wertschätzung individueller Lebens- und Liebesformen
- Stärkung der Selbstkompetenz (eigene Grenzen kennen und vertreten)
- Schutz vor sexualisierter Gewalt durch Wissen und Kommunikationsfähigkeit
- Förderung von Gleichberechtigung und respektvollem Umgang zwischen den Geschlechtern
Ansprechpartner
Für weitere Informationen oder ein persönliches Gespräch zu den Präventionskursen für Jungen melden Sie sich gerne.

Thomas Höing
Zum Alten Hof 1
48727 Billerbeck